Wie kommen zwei Nicht-Diabetiker dazu Panties mit einer Insulinpumpentasche zu entwickeln?
Das wurden wir in letzter Zeit immer wieder gefragt, also haben wir uns kurzerhand dazu entschlossen euch die Geschichte die hinter Ruby Limes steckt mal von der Geburtsstunde an zu erzählen.
Das Unterwäschedilemma – auch ohne Insulinpumpe
Für Frida begann das Dilemma mit der Unterwäsche schon vor über 10 Jahren, weil sie nie Wäsche fand, die bequem war, ihr gefallen hat und dabei noch bezahlbar war. Also begann sie kurzerhand ihre Unterwäsche selber zu nähen, was dann recht schnell ausartete und auf immer mehr Begeisterung stieß.
Sowohl bei ihr selber, als auch bei ihren Freundinnen, die sich vor lauter Prototypen nicht mehr retten konnten. So wurde das mit der bequemen und schönen Unterwäsche im Laufe der nächsten Jahre immer mehr, bis sie sich dazu entschloss sich damit selbständig zu machen. Einer ihrer BHs durfte sogar die nicht-lebendige Hauptrolle in einem Kinofilm spielen.
Genau zu dem Zeitpunkt traf sie auf einer Grillparty von gemeinsamen Freunden auf Carlo und unterhielt sich einen Abend lang über Garne, Textilproduktion und den Mangel an bequemer und schöner Unterwäsche als gebe es kein Morgen mehr. Keine drei Monate später saßen die beiden dann zusammen und tüftelten an spannenden neuen Geschäftsmodellen im Bereich Unterwäsche.
Die Idee
Wie der Zufall es so schön wollte, hat es dann auch gar nicht lange gedauert bis eine Bekannte von Carlo, die eine Insulinpumpe trägt, davon Wind bekam und die beiden darum bat ihr doch eine Tasche in die Unterhose zu nähen, damit ihre Insulinpumpe sicher und unauffällig verstaut ist. Anfangs noch skeptisch machte Frida sich an die Arbeit Insulinpumpentaschen in Unterhosen zu nähen.
Die allerersten Entwürfe flogen ihr dann auch gleich wieder um die Ohren – zu technisch, Insulinpumpe rutscht, sitzt nicht sicher, Nähte reißen oder die Tasche ist viel zu auffällig und sichtbar – um nur einige der ersten Feedbacks aufzuzählen.
Nach der ernüchternden Feststellung, dass es wohl doch nicht ganz so simpel ist, Insulinpumpentaschen in Unterhosen zu nähen, packte sie ganz nach dem Motto „challenge accepted“ der Ehrgeiz und es folgten auf die erste Konstruktion nicht weniger als 25 weitere. Während dieser Zeit kamen immer mehr Frauen und Mädchen mit Diabetes Typ 1 und Insulinpumpe dazu, die sich anboten die zahlreichen Prototypen und verschiedenen Konstruktionen und Schnitte zu testen und ihr Feedback dazu abzugeben.
Auf jede Änderung folgte eine Testrunde mit ausführlichem Fragebogen zur Pumpenposition, der richtigen Einlassgröße, dem Tragekomfort und Tragepräferenzen. Das ganze dauerte so lange, bis es nichts mehr auszusetzen gab, die Pumpe sicher saß und die Tasche von außen überhaupt nicht mehr sichtbar war.
Während Fridas Wohnung und auch Frida die nächsten 10 Monate von Fadenresten und Stoffschnipseln übersät waren, tüftelte Carlo an Finanzierungsideen und Hintergrundinformationen über Diabetes Typ 1 und Insulinpumpenträger. Schließlich hatten sich beide dann über die Charité Berlin beim Start-Up Stipendium beworben, für welches sie kurz darauf die Zusage bekamen.
Der völligen Hingabe an die Sache stand nun nichts mehr im Weg. Hinzu kamen wertvolle Kontakte zu Experten und Ärzten der Charité sowie eigene Büroräume.
Die Materialsuche
Während ihr privates Umfeld immer weniger von Frida und Carlo sah und teils belustigt, teils ungläubig dabei zusah wie die beiden ihre Firma für Wäsche mit integrierter Tasche für die Insulinpumpe gründeten, kündigten sich am Pantyhorizont die ersten dunklen Wolken an:
Keiner der Stoffe schien auch nur annähernd gut genug und geeignet für ihr Vorhaben. Samtig weich sollte er sein, einen hohen Stretch-Faktor haben, bei vielfachem Waschen seine Qualität behalten, ökologische Standards waren ein Muss und natürlich musste er bei all diesen Anforderungen auch noch bezahlbar sein.
Insgesamt kamen in den kommenden 6 Monaten über 60 Stoffe unter die Mangel und wurden Frida und Carlos Härtetests unterzogen bis der eine perfekte gefunden war.
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Ganz nach diesem Vorsatz machten die beiden geradewegs weiter und suchten sich jedes weitere Einzelbestandteil der Panties bei verschiedenen Zulieferern. Insgesamt – kaum zu glauben wie viel an so einer Panty dran ist – haben sie über 12 Zulieferer aus 10 europäischen Ländern um von allem die beste Qualität zu haben und dabei noch einen fairen Preis bieten zu können. Jedes Gummiband und jede Spitze wurden ausgiebig auf Komfort, Qualität und Waschverhalten getestet und einzeln ausgewählt.
Testrunden
Durch unzählige Gespräche mit Frauen die eine Insulinpumpe tragen, sowie mit Ärzten der Charité und Experten aus der Modeproduktion und Textilindustrie wurden die Panties in einem Testzeitraum von über einem Jahr entwickelt und immer mehr auf die Bedürfnisse der Frauen und Ansprüche an die sichere Unterbringung der Insulinpumpe und Panty-Schnitte angepasst.
Ein riesiger Dank geht hierbei nochmal raus an die über 25 Testträgerinnen die mit ihrer Kritik in endlosen Feedback-Runden von Prototypen dabei geholfen haben die Konstruktion immer weiter zu verbessern. Natürlich nicht nur die Kritik, sondern auch die positiven und dankbaren Worte haben die beiden dazu motiviert weiterzumachen, insbesondere wenn es mal nicht so rund lief.
Zum Beispiel als sie langsam aber sicher herausfanden, dass sowohl die Tragepräferenzen was den Winkel der Pumpe angeht, als auch die Pumpengrößen je nach Pumpenmodell und von Frau zu Frau extrem variierten. All das sollte in einer Tasche vereint werden und trieb die beiden zwischenzeitlich in den Wahnsinn. Bis sie auf die glorreiche Idee kamen, zwei Taschenfächer in einer Tasche zu vereinen um den verschiedenen Insulinpumpenmodellen und Vorlieben was die Trageposition angeht, gerecht werden zu können.
Was sonst noch so geschah...
Während dieser langen Entwicklungsphase gab es natürlich noch ganz schön viel anderes zu tun. Ein Name für die schönen Panties, möglichst auch noch mit freier Domain sollte her. Gar nicht so einfach bei allem was es schon an Marken gibt.
Am liebsten nichts, was zu offensichtlich nach Diabetes oder Insulinpumpe klingt. Schön sollte er klingen und Spaß machen zu sagen – auch noch nach 1000 Mal. In diesem Fall wurde das Pferd mal von hinten aufgesattelt, denn die beiden waren sich relativ schnell einig, dass sie die Farben rubinrot und limettengrün verwenden wollten – also ergab sich kurzerhand der wenig tiefsinnige, aber dafür umso charmantere Name Ruby Limes.
Aber was ist ein Name ohne Logo und Bilder? Wer es noch nicht erkannt hat, passt jetzt am besten auf. Denn das kleine feine Icon von Ruby Limes ist ein Rubin in Pantyform!
Als nächstes stand das Bildkonzept an. Die beiden wollten natürlich nicht einfach nur Produktbilder machen, sondern die Panties modisch und mit viel Liebe zum Detail aufbereiten, sodass das Anschauen genauso viel Spaß macht wie das Tragen am Ende.
Für das Fotoshooting gab es keinen besseren als Nico Wöhrle, er ist der schöne Kopf hinter den ganzen noch schöneren Bildern von Ruby Limes und durfte – fun fact – zuletzt keine geringere als Charlotte Gainsbourg fotografieren.
Die Panty Designs – Was steckt hinter dem Designkonzept von Ruby Limes
Frida wird man überhaupt nur seltenst in unbequemer Kleidung antreffen und Carlo ist was Sachen schlichte und klassisch schwarze Mode von Qualität angeht kaum zu übertreffen.
Mit dieser Kombination gingen auch die Panty-Designs in ihre erste Runde. Entstanden sind daraus furchtbar bequeme, zeitlos klassische Basic- und Sport-Schnitte für jedes Alter, die nicht in die Haut einschneiden, modisch sind und sich von aussen nicht mehr von Panties herkömmlicher Dessoushersteller unterscheiden lassen.
Damit Farbe und Kinderfreundlichkeit nicht zu kurz kommen und auch für die bunten Vögel und Printfans was dabei ist, entwerfen sie dazu modische Printmuster die in Portugal eigens auf ihren Stoff gedruckt werden. Geduldet euch noch ein bisschen und ihr könnt sie bald im Onlineshop bestaunen. Gut Ding will nun mal Weile haben.
Was steht als nächstes an?
Seit dem Launch haben die beiden viele empörte Männerstimmen zu hören bekommen, die sich bei den modischen Pumpentaschen-Panties nur für Frauen vernachlässigt gefühlt haben. Da gibt es also definitiv Nachholbedarf.
Hinzukommen werden außerdem bald noch kleinere und größere Größen, damit auch wirklich niemand von dem Tragen der schönen Stücke ausgeschlossen wird. Und auch auf passende Spitzentops und Bustiers mit integrierter Tasche müsst ihr hoffentlich nicht mehr allzu lange warten. News dazu werdet ihr auf Facebook, Instagram und im Newsletter erhalten sobald es soweit ist!
Zu guter Letzt
Wie ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt, legen wir großen Wert auf einen engen Austausch mit unseren Kunden. Wenn ihr also Anregungen, Verbesserungsvorschläge oder andere Wünsche habt, dann meldet euch gerne bei uns.
Wir arbeiten stetig daran die Panties und Taschen zu verbessern. Und dafür benötigen wir eure Kritik und Hilfe! Natürlich freuen wir uns auch immer über positives Feedback oder Geschichten, Situationen, Zitate und alles andere Erdenkliche was es rund um unsere Panties zu berichten gibt! Wer weiß, vielleicht können wir schon bald eure Ruby Limes Story hier veröffentlichen!